reißen

reißen
reißen Vst. std. (8. Jh.), mhd. rīzen, ahd. rīzan, as. wrītan Stammwort. Aus g. * wreit-a- Vst. "reißen, ritzen", auch in anord. ríta, ae. wrītan, afr. PPrät. wrīten (gt. in writs "Strich"). Die Herkunft dieser Sippe ist unsicher, zumal nicht klar ist, ob nicht eine Wurzelmischung ("reißen" - "ritzen") vorliegt. Die von der Schreibtechnik bei Runen ausgegangene Bedeutung "schreiben", auch "zeichnen" ist auch im Deutschen noch bezeugt (s. zu letzterem Abriß, Reißblei und Reißbrett). Mit der Bedeutung "ritzen" vergleicht sich außergermanisch vielleicht gr. rínē "Feile, Raspel". Präfigierungen: ent-, ver-, zerreißen; Partikelverben: ab-, an-, auf-, aus-, einreißen; Abstraktum: Abriß.
   Ebenso nndl. rijten, ne. write. S. auch Grätzel, Riß, ritzen.
Seebold (1970), 566f.;
Albano Leoni, F. GS Scaffidi Abbate (1983), 1-7;
Röhrich 2 (1992), 1241. west- und nordgermanisch ix.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • Reißen — Reißen, verb. irreg. ich reiße, du reißest, er reißet oder reißt; Imperf. ich ríß; Mittelw. gerissen; Imperat. reiß. Ein Wort, welches eine unmittelbare Nachahmung eines gewissen Schalles ist, und daher von so verschiedenen Dingen gebraucht wird …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • reißen — reißen: Mhd. riz̧en »‹zer›reißen; einritzen; schreiben; zeichnen«, ahd. rīz̧an »reißen; schreiben« und aisl. rīta »ritzen; schreiben« hatten ursprünglich wahrscheinlich anlautendes w und entsprechen dann mnd. wrīten »reißen; schreiben; zeichnen« …   Das Herkunftswörterbuch

  • Reißen — reißen: Mhd. riz̧en »‹zer›reißen; einritzen; schreiben; zeichnen«, ahd. rīz̧an »reißen; schreiben« und aisl. rīta »ritzen; schreiben« hatten ursprünglich wahrscheinlich anlautendes w und entsprechen dann mnd. wrīten »reißen; schreiben; zeichnen« …   Das Herkunftswörterbuch

  • Reißen — steht für: ein Materialversagen, siehe Bruchmechanik ein Fertigungsverfahren der Gruppe Zerteilen, siehe Reißen (Verfahren) eine Disziplin im Gewichtheben das Gliederreißen, siehe Rheumatismus Beute machen bei Fleisch fressenden Tieren, siehe… …   Deutsch Wikipedia

  • reißen — V. (Grundstufe) etw. durch Ziehen in zwei oder mehrere Stücke zerteilen Beispiele: Er hat das Blatt in Stücke gerissen. Der heftige Wind hat an seiner Jacke gerissen. reißen V. (Aufbaustufe) in zwei oder mehrere Stücke auseinander fallen Synonyme …   Extremes Deutsch

  • Reißen — (Springen, Werfen) beruht ebenso wie das Schwinden und Quellen des Holzes auf der ungleichen Ausdehnung und Zusammenziehung der Fasern quer zu ihrer Längsrichtung, hervorgerufen durch mehr oder minder Marke Einwirkung von Wärme oder Feuchtigkeit… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Reißen [1] — Reißen, 1) einen Körper durch heftige Ausdehnung trennen; 2) etwas der Länge nach, aber nicht durch einen Schnitt, trennen; 3) von gewebten Zeugen u. Lederwerk durch Abnutzung ein Loch od. Riß bekommen; 4) so v.w. Falgen 1); 5) so v.w. Castriren; …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Reißen [2] — Reißen, 1) s. Rheumatismus; 2) R. in den Gedärmen, s. Kolik …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Reißen — Reißen, in der Jägersprache das Fangen und Töten des Wildes durch Raubtiere; auch das Kastrieren der Hengste …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • reißen — [Wichtig (Rating 3200 5600)] Auch: • ziehen • zerren Bsp.: • Ich denke, wir sollten uns zusammenreißen …   Deutsch Wörterbuch

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